Mitteilungen

270/2025/56/E
Fürth, den 24. September 2025

Bauen in Bayern 2025 – Interaktive Zeitreihen und Ergebnisse aus der Amtlichen Statistik

Frühindikatoren im Wohnungsbau deuten schrittweise Stabilisierung an

Begleitend zum heutigen Online-Pressebriefing „Bauen in Bayern 2025 – Daten und Frühindikatoren aus der Amtlichen Statistik“ veröffentlicht das Bayerische Landesamt für Statistik interaktive Zeitreihengrafiken zum Thema. Bei diesen Zeitreihen lassen sich einzelne Quellen je nach Interesse nutzerseitig ein- oder ausblenden. Dadurch ist der Datenfokus individualisierbar, Zusammenhänge im Bausektor können ganz gezielt nachvollzogen werden. 

Schweinfurt. Die Baustatistiker im Bayerischen Landesamt für Statistik veranschaulichen heute anhand interaktiver Zeitreihen Indikatoren, die das Thema Bauen in Bayern aus der Amtlichen Statistik heraus abbilden kann. So hat sich im bayerischen Bauhauptgewerbe der preisbereinigte baugewerbliche Umsatz insgesamt seit 2021 spürbar über die Saisonverläufe hinweg reduziert. Im Laufe des Jahres 2024 begann jedoch eine Stabilisierung, die sich bis an den aktuellen Rand fortsetzt.

Baugewerbliche Umsätze im Wohnungsbau 2025 noch im Keller
Die Sparte „Wohnungsbau“ ist seit 2021 besonders rückläufig. Nach einem noch relativ robusten Verlauf bis 2022 fällt die Umsatzentwicklung danach nahezu kontinuierlich ab. Im Gegensatz zum Bauhauptgewerbe insgesamt tritt auch ab 2024 keine Stabilisierung der Umsatzzahlen ein. Vielmehr erreicht die Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2025 im Wohnungsbau einen weiteren Tiefpunkt.

Der Hochbau insgesamt, also der Wohnungsbau zusammen mit dem gewerblichen Hochbau, zeigt ein gemischtes Bild. Nach 2023 konsolidiert sich die Umsatzentwicklung, allerdings auf einem niedrigeren Niveau als der baugewerbliche Gesamtumsatz.

Der Tiefbau – solides Fundament der Bauwirtschaft
Der Tiefbau hingegen entwickelt sich robuster. Ab dem Jahr 2023 setzt sich diese Bausparte deutlich vom Hochbau ab. Im Jahr 2025 liegt das reale Umsatzniveau sogar über dem Ausgangsjahr 2021. Gerade in Zeiten schwacher privater und gewerblicher Bautätigkeit wirken die Nachfrage im Bereich von Infrastrukturprojekten und Investitionen der öffentlichen Hand im Tiefbau wie ein Stabilitätsanker.

Baugenehmigungen und Auftragseingänge: Frühindikatoren mit Fokus - Wohnungsbau senden Signale der Stabilisierung
Wie verlaufen in Bayern bauwirtschaftliche und konjunkturelle Frühindikatoren bis zum ersten Halbjahr 2025? Seit 2021 ist ein deutlicher Rückgang der Baugenehmigungen feststellbar. Insbesondere im Jahr 2022 sinkt die Zahl der Genehmigungen markant. Seit Ende 2024 zeichnet sich allerdings eine Bodenbildung im Zeitverlauf ab.

Parallel hierzu entwickeln sich Auftragseingang und -bestand im Wohnungsbau. Für beide Indikatoren ist ein deutlicher Rückgang seit 2022 zu beobachten. Demnach nimmt nicht nur die Zahl der geplanten Projekte ab, sondern auch die tatsächlich vergebenen Bauaufträge liegen deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. Auch hier deutet sich im ersten Halbjahr 2025 eine Stabilisierung oder gar leichte Erholung an.

Die ergänzende Betrachtung des ifo-Geschäftsklima-Saldo im Bauhauptgewerbe zeigt, dass sich nach einem sehr pessimistischen Verlauf mit Salden um –30 die Stimmung seit 2024 wieder leicht im Aufwärtstrend befindet. Folglich bewerten Bauunternehmen ihre Lage zwar überwiegend noch kritisch, aber der Ausblick hellt sich etwas auf.

Fazit aus den Frühindikatoren mit Fokus Wohnungsbau: Nach einer Phase deutlicher Rückgänge senden aktuelle Daten Signale der Stabilisierung.