Pressemitteilung

358/2025/34/E
Fürth, den 16. Dezember 2025

Stromerzeugung aus Photovoltaik in Bayern erreicht mit mehr als 17 000 GWh im Jahr 2024 neuen Höchstwert

Stromerzeugung auch ohne Kernenergie mit 60 055 GWh stabil

Das Bayerische Landesamt für Statistik teilt mit, dass sich die Bruttostromerzeugung im Jahr 2024 mit 60 055 GWh im Vergleich zum Vorjahr insgesamt - trotz Wegfall der Stromerzeugung aus Kernenergie, die zuletzt noch 3 024 GWh betrug - kaum verändert hat. Die Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energien hingegen steigt auf 45 327 GWh (+6,1 Prozent), davon 17 389 GWh (+7,8 Prozent) aus Photovoltaik. Die erneuerbaren Energien erreichen damit absolut und relativ mit einem Anteil von 75,5 Prozent der bayerischen Bruttostromerzeugung einen neuen Höchstwert. Die Bruttostromerzeugung aus fossilen Energieträgern zeigt sich mit einer Verschiebung zur Stromerzeugung aus Erdgas insgesamt unverändert.

Fürth. Im Berichtsjahr 2024 werden in Bayern nach vorläufigen Ergebnissen des Bayerischen Landesamts für Statistik insgesamt 60 055 GWh Strom erzeugt. Die Stromerzeugung sinkt im Vorjahresvergleich somit nur leicht um 1,0 Prozent. Der Wegfall von 3 024 GWh Strom aus Kernenergie wird durch den Anstieg der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um
2 610 GWh bzw. 6,1 Prozent auf 45 327GWh zum größten Teil kompensiert.
Die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern sinkt insgesamt um 17,9 Prozent auf 14 728 GWh.

Starker Witterungseinfluss und dynamischer Zubau bei Photovoltaik
Nach einem windreichen Jahr 2023 sinkt die Stromerzeugung aus Windenergie in 2024 witterungsbedingt auf 5 080 GWh (-14,1 Prozent). Ebenfalls witterungsbedingt legt die Stromerzeugung aus Wasserkraft mit 13 218 GWh (+14,1 Prozent) erstmals seit 2013 wieder auf über 13 000 GWh zu. Obwohl die Sonnenscheindauer 2024 geringer ausfällt als im Vorjahr, erreicht die Stromerzeugung aus Photovoltaik im Jahr 2024 in Folge des dynamischen Zubaus mit 17 389 GWh (+7,8 Prozent) einen neuen Höchstwert. Die Stromerzeugung aus Biomasse steigt auf 9 090 GWh (+6,3 Prozent), die Erzeugung aus sonstigen erneuerbaren Energieträgern auf 549 GWh (+4,6 Prozent).

Insgesamt werden 2024 aus erneuerbaren Energien 2 610 GWh mehr Strom produziert als im Vorjahr. Deren Anteil am bayerischen Stromerzeugungsmix erhöht sich somit auf 75,5 Prozent. Wie in den Vorjahren leistet die Photovoltaik auch 2024 den größten Beitrag zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.

Über 80 Prozent der konventionellen Stromerzeugung in Bayern aus Erdgas
Im Vergleich zum Vorjahr nimmt die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern 2024 insgesamt um 3 207 GWh auf 14 728 GWh ab. Neben dem Wegfall der Stromerzeugung aus Kernenergie, die im Jahr 2023 noch 3 024 GWh betrug, sinkt auch die Stromerzeugung aus Steinkohlen (-43,7 Prozent auf 1 468 GWh), Heizöl (-13,4 Prozent auf 188 GWh) und sonstigen Energieträgern (-2,9 Prozent auf 1 193 GWh).

Diesem Rückgang um insgesamt 4 227 GWh steht ein deutlicher Anstieg der Stromerzeugung aus Erdgas um 1 019 GWh auf 11 897 GWh (+9,4 Prozent) gegenüber. Im Jahr 2024 werden somit 80,7 Prozent des konventionellen Stromes aus Erdgas erzeugt. Die Stromerzeugung aus Erdgas hat damit einen Anteil von 19,8 Prozent und jene aus konventionellen Energieträgern insgesamt einen Anteil von 24,5 Prozent an der bayerischen Bruttostromerzeugung.

Insgesamt sinkt damit nach Einschätzung der Expertinnen und Experten für die Treibhausgasberichterstattung am Bayerischen Landesamt für Statistik der CO2-Ausstoß der bayerischen Stromerzeugung im Jahr 2024. Die emissionsärmere Stromerzeugung aus Erdgas (+1 019 GWh) substituiert die im Vergleich emissionsintensivere Stromerzeugung aus Steinkohle (-1 138 GWh).

Vorläufige Ergebnisse für 2025 deuten auf Rückgang hin
Für die ersten drei Quartale 2025 deuten die vorläufigen Ergebnisse der Monatserhebung über die Stromein- und -ausspeisung bei Netzbetreibern auf einen leichten Rückgang der Stromerzeugung in Bayern hin. Insgesamt wird bis Ende September 2025 eine Netzeinspeisung von 40 747 GWh (-1,4 Prozent) gemeldet. Im gleichen Vorjahreszeitraum wurden 41 309 GWh eingespeist. Die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien geht auf 32 961 GWh (-2,3 Prozent) zurück. Besonders stark rückläufig ist die Stromerzeugung aus Wind- und Wasserkraft mit einem Minus von 17,7 Prozent beziehungsweise 20,2 Prozent. Eine deutliche Zunahme ist bei der Stromerzeugung aus Erdgas mit 13,4 Prozent und Photovoltaik mit 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen.

Zu beachten ist, dass die Stromeinspeisung selbsterzeugte und -verbrauchte Strommengen nicht abbilden kann. Ein Großteil der Stromerzeugung aus Industriekraftwerken bleibt hier ebenso unberücksichtigt wie Teile der Stromerzeugung aus Photovoltaik, sofern diese selbst verbraucht und nicht in öffentliche Netze eingespeist werden.