Pressemitteilung

309/2025/35/M
Fürth, den 31. Oktober 2025

10-Jahres-Vergleich: Seit 2015 deutliche Preissteigerungen rund um den Führerschein

Pkw-Neuzulassungen und Besitzumschreibungen seitdem gesunken

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik ermittelt, sind die Gebühren für den Führerschein in den letzten zehn Jahren spürbar gestiegen. So sind die Preise für den Praxisunterricht zwischen 2015 und 2024 um 71,5 Prozent und für den Theorieunterricht um 80,7 Prozent gestiegen. Die gesetzlich geregelte Führerscheingebühr, die hinzukommt, ist im gleichen Zeitraum um 24,0 Prozent teurer geworden. Im 10-Jahres-Vergleich haben sich auch die Preise für Pkw (+35,5 Prozent), die Beiträge zur Kraftfahrzeugversicherung (+43,5 Prozent) sowie die Preise für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+53,3 Prozent) deutlich erhöht. Im Jahr 2024 wurden 575 106 Pkw neu zugelassen, das sind 7,3 Prozent weniger als im Jahr 2015. Auch die Zahl der Besitzumschreibungen ist rückläufig: 2024 wurden 1 056 685 Gebrauchtfahrzeuge umgeschrieben, 8,9 Prozent weniger als 2015.

Fürth/Schweinfurt. Der Führerschein ist für viele junge Menschen ein wichtiger Meilenstein und gehört einfach dazu.
Doch der Preis für mehr Mobilität auf vier Rädern ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen.
Wie die Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Statistik ermittelt haben, ist zwischen 2015 und 2024 die Führerscheingebühr für Pkws um 24,0 Prozent gestiegen. Die Preise für Fahrschulunterricht sind im gleichen Zeitraum sogar um 71,5 Prozent (Praxisunterricht) bzw. 80,7 Prozent (Theorieunterricht) gestiegen. Insbesondere in den Pandemiejahren 2021 und 2022 waren die jährlichen Preisanstiege im Vorjahresvergleich am größten. Zur Einordnung: Der Verbraucherpreisindex ist in diesem Zeitraum mit 27,4 Prozent nur um etwas mehr als ein Viertel gestiegen.

Ist der Führerschein einmal bestanden, stellt sich häufig die Frage nach dem fahrbaren Untersatz. Die Preise für Pkw sind zwischen 2015 und 2024 um 35,5 Prozent gestiegen, besonders stark spiegelt sich der Zuwachs in den Jahren 2022 (+9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und 2023 (+7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) wider. Insbesondere der Kaufpreis von gebrauchten Pkw ist 2022 (+ 21,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und 2023 (+9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) deutlich gestiegen.

Tanken ist im Zeitverlauf ebenfalls spürbar teurer geworden. Der Preis für Diesel ist im Beobachtungszeitraum um 41,2 Prozent gestiegen, der Preis für Benzin um 27,2 Prozent. Deutliche Preissteigerungen zeigen sich auch bei der Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+53,3 Prozent), bei den Straßennutzungsgebühren und Parkgebühren (+34,4 Prozent) sowie bei der Miete für Garage oder Stellplatz (+27,5 Prozent). Pkw-Reifen sind im gleichen Zeitraum um 27,8 Prozent teurer geworden. Der Beitrag zur Kraftfahrzeugversicherung ist um 43,5 Prozent gestiegen.

Auto bleibt fester Bestandteil bei der bayerischen Bevölkerung
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik nach den Daten des Kraftfahrtbundesamtes weiter mitteilt, sind in Bayern am 1. Januar 2025 insgesamt gut 8,4 Millionen Pkw angemeldet, während es im Jahr 2015 noch 7 427 661 Pkw waren (+13,3 Prozent). Im Jahr 2015 wurden in Bayern 620 649 Pkw neu zugelassen und 1 159 71 Gebrauchte fanden einen neuen Besitzer. Von 2015 bis etwa 2019 zeigte sich bei den jährlichen Neuzulassungen und Besitzumschreibungen von Pkw ein stetiges Wachstum. Nach dem pandemiebedingten Einbruch verzeichnet das Kraftfahrt-Bundesamt in den letzten Jahren wieder einen moderaten Anstieg. Im Jahresverlauf 2024 zählt das Kraftfahrtbundesamt in Bayern 575 106 neu zugelassene Pkw und damit 7,3 Prozent weniger als im Jahr 2015 (620 649). Auch bei den Besitzumschreibungen von
Gebrauchtfahrzeugen sieht man im Jahr 2024 zwar ein deutliches Plus von 6,3 Prozent (1 056 685) im Vergleich zum Vorjahr, bei Betrachtung des gesamten 10-Jahres-Zeitraums ist deren Anzahl 2024 mit 1 056 685 Pkw um 8,9 Prozent gesunken. 

Trend zu alternativen Antriebsarten, zunehmend hybrid
Aktuell zeigt sich eine weitere interessante Entwicklung bei den unterschiedlichen Antriebsarten. Knapp die Hälfte der 2024 neu zugelassenen Pkw (277 838 Fahrzeuge, -3,2 Prozent) nutzt alternative Antriebstechnologien wie Gas, Elektro oder Hybrid. Einen deutlichen Rückgang um 23,3 Prozent verzeichnen die rein elektrisch betriebenen Pkw (BEV) im Vergleich zu 2023. In der Hybridtechnik steigen die Neuzulassungen dagegen um 8,7 Prozent. Hierin enthalten sind auch
35 730 Plug-in-Fahrzeuge, 7,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Pkw mit Benzinantrieb liegen mit einem Plus von 0,7 Prozent geringfügig über dem Vorjahresniveau, Diesel-Pkw verzeichnen einen Rückgang um 7,0 Prozent.

Anders sieht es bei gebrauchten Pkw aus: 1 056 685 Halterwechsel gibt es im Jahr 2024 und damit 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Hier können auch bei der Verteilung auf die Antriebsarten entgegengesetzte Trends beobachtet werden. 140 663 gebrauchte Pkw mit alternativen Antrieben wechselten ihren Besitzer, und damit 46,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Darunter verzeichneten die Besitzumschreibungen von batterieelektrischen Pkw (BEV) mit einem Plus von 72,9 Prozent den größten relativen Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bei den benzin- und gasbetriebenen Verbrennern stieg die Anzahl der Halterwechsel um 4,3 Prozent auf
605 779 an. Darunter liegen einzig im Bereich Diesel-Pkw die Besitzumschreibungen mit einem Minus um 2,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau.  

Hinweise:
Regionalisierte Daten stehen nicht zur Verfügung
Kfz-Neuzulassungen und -Besitzumschreibungen: https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online/statistic/46251

Quellen:
Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg, Fahrzeugzulassungen (FZ), Neuzulassungen (FZ 8) bzw. Besitzumschreibungen
(FZ 9) von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern - Monatsergebnisse Januar 2015 – Dezember 2015, Monatsergebnisse Januar 2023 – Dezember 2023 und Januar 2024 – Dezember 2024 (http://www.kba.de/ - Statistik).

Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg, - Statistik -, Fahrzeugzulassungen (FZ), Bestand an Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern nach Zulassungsbezirken FZ1 1. Januar 2024 und 1. Januar 2025, (http://www.kba.de/ - Statistik).

Methodische Erläuterungen zu Statistiken über Fahrzeugzulassungen können auf der KBA-Internetseite abgerufen werden. https://www.kba.de/DE/Service/Glossar1/glossar_node.html