Pressemitteilung
Fürth, den 29. Oktober 2025
Im Schnitt sparte im Jahr 2023 jeder Einwohner Bayerns 10,60 Euro pro Tag
Mit 12 Prozent des verfügbaren Einkommens liegt die Sparquote privater Haushalte in Bayern im bundesweiten Vergleich hoch
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik nach aktuellen Ergebnissen des
Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ mitteilt, haben die privaten Haushalte in Bayern im Jahr 2023 durchschnittlich 3 858 Euro je Einwohner für die Ersparnisbildung zurückgelegt - so viel wie in keinem anderen Bundesland. Umgerechnet sind das 10,60 Euro pro Tag. Im Jahr 2023 flossen in Bayern durchschnittlich 11,9 Prozent des verfügbaren Einkommens in das Sparen. Damit weist Bayern zusammen mit Baden-Württemberg die höchste Sparquote unter allen Ländern auf. In langfristiger Betrachtung steigt seit der Jahrtausendwende der durchschnittliche Sparbetrag in Bayern fast kontinuierlich an. Einen Bruch markiert der Beginn der Corona-Pandemie im Jahr 2020 mit einer abrupten starken Zunahme des Sparens. Nach Rückgängen in den beiden Folgejahren hat sich der Sparbetrag pro Kopf im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr wieder erhöht (plus 4,8 Prozent).
Fürth. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik auf Basis aktueller Ergebnisse des Arbeitskreises „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder“ meldet, haben die privaten Haushalte in Bayern im Jahr 2023 pro Kopf durchschnittlich 3 858 Euro ihres verfügbaren Einkommens gespart. Das sind im Schnitt rund 10,60 Euro pro Tag.
Dieser Wert ist der höchste im bundesweiten Vergleich. Auf den geringsten Sparbetrag pro Kopf kamen 2023 die Einwohnerinnen und Einwohner in Sachsen-Anhalt mit 1 576 Euro. Das entspricht 41 Prozent des durchschnittlichen Sparbetrags in Bayern. Unter Sparen wird hier der nicht konsumierte Teil des verfügbaren Einkommens, ergänzt um die Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche, verstanden.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, verwendeten die privaten Haushalte in Bayern im Jahr 2023 im Schnitt 11,9 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Ersparnisbildung, der Rest floss in den privaten Konsum. Zur Ermittlung dieser so genannten Sparquote wird in den Gesamtrechnungen ein erweitertes verfügbares Einkommen herangezogen, in das auch die Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche eingerechnet ist. Mit einer Sparquote von 11,9 Prozent legten die Einwohnerinnen und Einwohner Bayerns zusammen mit jenen in Baden-Württemberg unter allen Ländern den höchsten Anteil ihres verfügbaren Einkommens für das Sparen zurück. In der Tendenz geht ein höheres verfügbares
Pro-Kopf-Einkommen in einem Land mit einer höheren Sparquote einher und
umgekehrt. So flossen bei den Einwohnerinnen und Einwohnern in Sachsen im Jahr 2023 im Schnitt 6,1 Prozent ihres verfügbaren Pro-Kopf-Einkommens in Höhe von durchschnittlich 26 152 Euro in die Ersparnisbildung. In Bayern waren es demgegenüber 11,9 Prozent bei einem verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen von 32 303 Euro.
Im langfristigen Vergleich zeigt sich nach einer Phase des leichten Rückgangs
zwischen 1991 und 2000 ab der Jahrtausendwende ein stetiger leichter Aufwärtstrend bei der Höhe des pro Kopf gesparten Betrags in Bayern. Das Jahr 2020 markiert dann einen großen Bruch in der Entwicklung: Bedingt durch die Beschränkungen der Konsummöglichkeiten infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sparten die privaten Haushalte erheblich höhere Summen als zuvor. So nahm das Sparen pro Kopf von 2019 auf 2020 stärker zu als im gesamten Zeitraum von 2000 bis 2019 zusammengenommen. Nach starken Rückgängen in den beiden folgenden Jahren stieg der durchschnittliche Sparbetrag je Einwohner im Jahr 2023 wieder um 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
Hinweise:
Neues Dashboard des Arbeitskreises „Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnungen der Länder“
Diese und weitere Ergebnisse finden Sie auch im „VGR-Monitor der Länder“ - ein neues interaktives Datenangebot des Arbeitskreises „Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnungen der Länder“, das gesamtwirtschaftliche Kennzahlen veranschaulicht. Das neue Dashboard ermöglicht vergleichende Analysen zwischen den Ländern und zeigt langfristige Entwicklungen ausgewählter gesamtwirtschaftlicher Indikatoren – von 1991 bis heute. Die interaktiven Visualisierungen bieten einen schnellen und übersichtlichen Zugang zu den wichtigsten Ergebnissen der regionalen VGR. Zum Dashboard gelangen Sie hier: https://www.statistikportal.de/de/vgrdl/dashboard
Zum Start stehen die Themenbereiche „Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung“ sowie „Konsum und Sparen“ zur Verfügung.
Methodische Hinweise:
Definition des Sparens der privaten Haushalte und der Sparquote
Der überwiegende Teil des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck wird konsumiert. Der nicht konsumierte Teil des verfügbaren Einkommens zuzüglich der Zunahme betrieblicher Versorgungsansprüche stellt das Sparen der privaten Haushalte einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck dar. Die Relation aus dem so ermittelten Sparen zu dem Verfügbaren Einkommen (letzteres erhöht um die Zunahme der betrieblichen Versorgungsansprüche) wird als Sparquote der privaten Haushalte einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck bezeichnet.
Revision 2024 der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen der Länder
Zusammen mit der Berechnung der Ergebnisse für 2023 wurden die Werte der Jahre 1991 bis 2022 im Rahmen der Revision 2024 überarbeitet. Die Ergebnisse sind abgestimmt auf den Berechnungsstand des Statistischen Bundesamts vom Februar 2025.
