Pressemitteilung
Fürth, den 23. Oktober 2025
Zahl der Berufspendler in Bayern wächst auch im Jahr 2024
63 Prozent der Pendler nutzen eigenen PKW
Das Bayerische Landesamt für Statistik veröffentlicht die aktuellen Ergebnisse der Pendlerrechnung für das Jahr 2024. Danach pendeln 4,6 Millionen Menschen in Bayern aus ihrer Wohngemeinde hinaus zur Arbeit. Deutlich weniger Menschen (rund 3,0 Millionen) arbeiten an ihrem Wohnort. In fast allen kreisfreien Städten Bayerns gibt es mehr Ein- als Auspendler. Erstergebnissen des Mikrozensus 2024 zufolge ist dabei das Auto das bei weitem meist genutzte Verkehrsmittel (63 Prozent) der Berufspendler. Nur in der Stadt München werden am häufigsten die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt.
Fürth. Nach den aktuellen Zahlen der Pendlerrechnung der Länder pendeln im Jahr 2024
4,6 Millionen (im Vergleich zum Vorjahr + 38 740) Menschen in Bayern über die Grenzen ihres Wohnorts zur Arbeit. Rund 3,0 Millionen (im Vergleich zum Vorjahr - 11 562) Personen wohnen in der Gemeinde, in der sie auch arbeiten. Während 63 Prozent der erwerbstätigen Männer auspendeln, tun dies 58 Prozent der Frauen.
München bleibt auch im Jahr 2024 mit 529 834 Einpendlern an der Spitze der größten Einpendlerstädte vor Berlin (477 448) und Frankfurt am Main (472 643) und ist damit erneut die deutsche Pendlerhauptstadt. Allerdings gewinnt München mit einem Plus von 22 060 seit 2021 deutlich weniger Einpendler hinzu als Berlin (+ 59 669), Hamburg (+ 41 333) oder Köln
(+ 28 770). Dadurch verringert sich der Abstand der Einpendlerzahl zu den anderen Großstädten. Innerhalb Bayerns stehen Nürnberg (198 384) und Regensburg (99 458) nach München mit deutlich weniger Einpendlern an zweiter und dritter Stelle.
In 324 der 2 056 bayerischen Gemeinden ist die Zahl der einpendelnden Personen im Jahr 2024 höher als die der Auspendler (sog. Einpendelüberschuss). Dies trifft auch auf fast alle kreisfreien Städte Bayerns zu. Nur Fürth und Schwabach, die in unmittelbarer Nähe Nürnbergs liegen, verzeichnen einen leichten Auspendlerüberschuss.
Erstergebnisse des Mikrozensus 2024 liefern in diesem Jahr ergänzende Informationen zu Pendelzeiten, genutzten Transportmitteln und der Inanspruchnahme von Homeoffice.
Mehr Homeoffice und längere Strecken
Insgesamt 24 Prozent der Erwerbstätigen nutzt im Jahr 2024 an mindestens einem Tag die Woche Homeoffice. Seit 2021 ist dieser Anteil relativ stabil, wobei Frauen im Schnitt seltener von zuhause arbeiten. Homeoffice wird umso häufiger in Anspruch genommen, je länger die Erwerbstätigen zur Arbeitsstätte pendeln müssen. So arbeitet rund jeder zweite Erwerbstätige, der über eine Stunde zur Arbeit pendelt, auch von zuhause.
PKW meist genutztes Verkehrsmittel
Der überwiegende Anteil an Personen (63 Prozent) fährt selbst mit dem Auto zur Arbeit1).
Etwa 14 Prozent nutzen öffentliche Verkehrsmittel (Bus, U- oder Straßenbahn, Eisenbahn,
S-Bahn), um zur Arbeit zu kommen. Ungefähr jeder zehnte Berufspendler radelt zur Arbeit.
76 Prozent der Oberpfälzer Pendler nutzen das Auto
Ein differenzierter Blick in die Regionen Bayerns zeigt, dass in der Oberpfalz, Oberfranken und Niederbayern mit über 70 Prozent die meisten Pendler den eigenen PKW nutzen. Am seltensten wird in den Städten München (30 Prozent) und Nürnberg (41 Prozent) der eigene PKW für den Weg zur Arbeitsstätte genutzt. Die Städte Erlangen, Fürth und Schwabach können nur gemeinsam ausgewertet werden. Hier fahren rund 48 Prozent der Pendler mit dem Auto zur Arbeit. Auch in der Stadt Augsburg (49 Prozent) nutzen vergleichsweise wenig Berufspendler das Auto.
In der Landeshauptstadt München bleibt das Auto häufig stehen
Betrachtet man die drei am häufigsten genutzten Verkehrsmittel in den Großstädten Nürnberg und München, sticht München als Ausnahme hervor: In München sind die öffentlichen Verkehrsmittel mit 44 Prozent das meistgenutzte Verkehrsmittel der Pendler, erst danach kommt mit 30 Prozent das eigene Auto und mit 17 Prozent das Fahrrad oder E-Bike.
Weitere Informationen:
· Tabellenangebot der Pendlerrechnung in der Regionaldatenbank
· Bayerische Pendlerdaten in Genesis-Online Bayern
· Informationen zur Methodik der Pendlerrechnung
Hinweise:
1)Bezogen auf das überwiegend und für die längste Strecke genutzte Fahrzeug
Die Ergebnisse im ersten Teil beruhen auf der Pendlerrechnung der Statistischen Ämter der Länder, die seit 2021 tief regionalisierte Ergebnisse zu potenziellen Pendlern für alle Gemeinden/Gemeindeverbände Deutschlands bereitstellt. Die Ein- und Auspendler sowie die innerörtlichen Pendler werden anhand ihres Arbeits- und Wohnorts bestimmt. Die Wege zwischen registriertem Arbeits- und Wohnort werden unter anderem aufgrund von multilokalem Wohnen (Erst- und Zweitwohnsitz) oder auch verschiedener Arbeitsmodelle, wie mobilem Arbeiten oder Homeoffice, nicht von allen Personen tatsächlich oder täglich zurückgelegt. Es handelt sich daher genauer gesagt um potenzielle Pendlerinnen und Pendler.
Im Pendleratlas stellen die statistischen Ämter der Länder deutschlandweit die Ergebnisse der Pendlerrechnung interaktiv dar. Unter anderem können hier Pendelverflechtungen zwischen einzelnen Städten und Gemeinden bzw. Gemeindeverbänden abgerufen werden.
Der Mikrozensus ist eine seit 1957 gesetzlich verpflichtende, repräsentative Befragung von Haushalten in Deutschland. Jährlich wird rund ein Prozent der Bevölkerung zum Mikrozensus befragt. Rechtliche Grundlage der Erhebung ist das Mikrozensusgesetz (MZG).
Durch die Auskünfte der Befragten liegen belastbare statistische Daten zur Struktur sowie zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bevölkerung vor. Die Ergebnisse des Mikrozensus dienen als Grundlage für politische Planungen und Entscheidungen, stehen aber auch der Wissenschaft, der Wirtschaft, der Presse und interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.
Der Erhebungsteil zur Arbeitsmarktbeteiligung (Labour Force Survey, LFS) vertieft die Themen Erwerbstätigkeit, Arbeitssuche und Weiterbildung. Dadurch liegen wichtige Informationen z. B. zu Ursachen für Arbeitslosigkeit oder Befristung vor. Alle vier Jahre werden in einem Zusatzmodul Fragen zum Pendlerverhalten gefragt.
