Pressemitteilung
Fürth, den 2. Oktober 2025
Zum Erntedankfest 2025: Überdurchschnittliche Ernte bei Getreide, Kartoffeln und Wein
Obst insgesamt durchwachsen – Kirschenernte legt kräftig zu
Das Erntedankfest, das traditionell am ersten Sonntag im Oktober gefeiert wird, erinnert jährlich an die zentrale Bedeutung der Landwirtschaft für die Versorgung der Bevölkerung. Trotz herausfordernder Wetterbedingungen im Jahr 2025 – einem trockenen Frühjahr, einer anschließenden Hitzewelle und einer regenreichen Phase im Juli – konnte laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik eine überdurchschnittliche Getreide-, Kartoffel- und Weinmosternte erzielt werden. Nach vorläufigen Ergebnissen der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ wird die Getreideernte auf rund 6,4 Millionen Tonnen geschätzt – ein Plus von 17,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kartoffelernte erreicht voraussichtlich 1,8 Millionen Tonnen, was einem Zuwachs von 18,2 Prozent entspricht. Die Weinmosternte liegt mit einem deutlichen Plus von 38,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei rund 439 600 Hektoliter. Die Obsternte hingegen zeigt ein differenziertes Bild: Während die Apfelernte mit rund 31 500 Tonnen um 13,5 Prozent im Vergleich zu 2024 zunimmt, ist bei Birnen mit etwa 4 100 Tonnen mit einem deutlichen Rückgang von 18,7 Prozent zu rechnen. Nach dem schwierigen Erntejahr 2024 konnten die Kirschen deutlich aufholen. Bei Süßkirschen wurden dieses Jahr 1 792 Tonnen eingefahren – ein Plus um 30,1, Prozent. Die Sauerkirschen konnten sogar um 67,4 Prozent auf 266 Tonnen zulegen.
Fürth. Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamtes für Statistik mitteilt, beläuft sich nach den derzeit noch vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ die Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix, CCM) auf rund 6,4 Millionen Tonnen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöht sich die Erntemenge um 17,7 Prozent, gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2019 bis 2024 um 4,1 Prozent. Die Landwirte hatten dieses Jahr mit einem sehr trockenen Frühjahr und mit der darauffolgenden Hitzewelle zu kämpfen. Mitte Juni zeichnete sich zunächst ein günstiges Erntewetter ab. Allerdings stellte sich ab Anfang Juli eine längere Regenphase ein, die zu Ernteunterbrechungen führte. Ab Mitte Juli war aufgrund der Nässe eine Ernte vielerorts gar nicht mehr möglich. Anfang August konnte mit zunehmend trockenerer Witterung die Ernte fortgeführt werden.
Brotgetreide deutlich über Vorjahresergebnis
Rund 4,0 Millionen Tonnen der Getreideernte entfallen auf das Brotgetreide (Weizen und Roggen). Das entspricht einem Zuwachs von 20,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zum Mittelwert der Jahre 2019 bis 2024 ergibt sich ein Plus von 5,8 Prozent.
Die Pro-Kopf-Erzeugung, auf die bayerische Bevölkerung umgerechnet, liegt dieses Jahr bei rund 300 kg Brotgetreide.
Weizen dominiert die Ernte
Mit einem Anteil von rund 95 Prozent wird die Brotgetreideernte eindeutig vom Weizen dominiert, Roggen spielt eine untergeordnete Rolle. Beim Weizen werden Erträge von 77,4 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) erwartet. Das entspricht einem Plus von 12,2 Prozent zum Vorjahr und einem Zuwachs von 5,6 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel (2019 bis 2024).
Die in Bayern im Jahr 2025 erzeugte Weizenmenge liegt bei insgesamt rund 3,9 Millionen Tonnen und ist damit um 21,5 Prozent höher als 2024.
Bayerns Kartoffelernte legt deutlich zu – pro Kopf Versorgung liegt bei 135 kg
Beim Kartoffelanbau ist Bayern nach Niedersachsen und Nordrein-Westphalen das
drittwichtigste Anbauland in Deutschland. 2025 haben Bayerns Landwirte den
Schätzungen zufolge 1,8 Millionen Tonnen Kartoffeln gerodet. Das sind 18,2 Prozent mehr als im Vorjahr und 12,1 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2024. Der Hektarertrag liegt mit 439,9 dt/ha um 4,5 Prozent über dem Vorjahreswert. Gegenüber dem Mittelwert der Jahre 2019 bis 2024 ergibt sich ein Zuwachs von 8,4 Prozent. Rechnerisch kann jede im Freistaat lebende Person mit rund 135 kg heimischer Kartoffeln versorgt werden.
Deutliche Steigerung bei Weinmosternte erwartet
Im Jahr 2025 wird in Bayern eine überdurchschnittliche Weinernte von rund 439 600 Hektoliter (hl) Weinmost erwartet. Der durchschnittliche Weinmost-Hektarertrag beläuft sich auf 71,0 hl je Hektar. Im Vergleich zum Vorjahr fällt die erste vorläufige Schätzung der Weinmosternte deutlich höher aus – es wird mit einer Zunahme um 122 900 hl bzw. 38,8 Prozent gerechnet. Der Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2024 liegt bei rund 373 300 hl Weinmosternte und 60,7 hl Hektarertrag.
Gemischte Obstbilanz: Bayerns Äpfel im Aufwind – Birnen schwächeln
Der Verzehr von Obst ist unverzichtbar für eine gesunde Ernährung. Nach den
Schätzungen der Ernteberichterstatter im Rahmen der Ernte- und Betriebsberichterstattung (EBE) Baumobst liegt der Hektarertrag bei Äpfeln dieses Jahr bei 237,6 dt/ha und für Birnen bei 149,4 dt/ha. Die Apfelernte steigt voraussichtlich auf rund 31 500 Tonnen, ein Zuwachs von 13,5 Prozent zum Vorjahr. Bei Birnen hingegen fällt die Ernte mit 4 100 Tonnen um 18,7 Prozent geringer aus als 2024. Somit entfallen rein rechnerisch auf die bayerische Bevölkerung pro Kopf rund 2,4 kg Äpfel und 0,3 kg Birnen aus heimischem Anbau.
Kirschenernte 2025: Deutlicher Aufschwung nach schwierigem Vorjahr
Die diesjährige Kirschenernte zeigt erfreuliche Zuwächse gegenüber dem Vorjahr – ein Lichtblick für Obstbauern nach dem herausfordernden Erntejahr 2024. Dennoch bleibt die Gesamternte hinter den Erwartungen der letzten Jahre zurück.
Mit insgesamt 1 792 Tonnen liegt die Erntemenge bei den Süßkirschen um 30,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Dennoch bleibt sie um 22,7 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt (2019 bis 2024) mit 2 317 Tonnen. Einen noch deutlicheren Zuwachs gibt es bei den Sauerkirschen. 266 Tonnen wurden heuer geerntet – ein Plus von 67,4 Prozent im Vergleich zu 2024. Auch hier zeigt sich jedoch ein Rückgang um 16,1 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel (317 Tonnen).
Hinweise:
Ausführliche Ergebnisse enthalten die Anfang 2026 erscheinenden diversen Statistische Berichte.
„Ernte der Feldfrüchte und des Grünlandes / Stichprobenerhebung 2025“ (Bestellnummer: C2102C 202500)
„Obsternte in Bayern 2025“ (Bestellnummer: C2302C 202500)
„Weinwirtschaft in Bayern 2025“ (Bestellnummer: C25002C 202500)
Die endgültigen Ergebnisse zur bayerischen Ernte 2025 werden im Februar 2026 vorliegen.
Regionalisierte Zahlen stehen nicht zur Verfügung
