Pressemitteilung
Fürth, den 25. September 2025
Arbeitsvolumen wächst in Bayern um 0,4 Prozent
18 Prozent des Arbeitsvolumens durch Erwerbstätige in Teilzeit
Das Bayerische Landesamt für Statistik teilt mit, dass das Arbeitsvolumen in Bayern im Jahr 2024 um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen ist. Damit hebt sich die Entwicklung im Freistaat von der bundesweiten Entwicklung ab, die durch einen Rückgang des Arbeitsvolumens um 0,1 Prozent gekennzeichnet ist. Die von allen Erwerbstätigen in Bayern geleisteten Arbeitsstunden erreichen im vergangenen Jahr 10,5 Mrd. Stunden. Die Statistikerinnen klären auf, dass einerseits immer mehr Menschen in Bayern erwerbstätig sind. Andererseits wächst im Zeitverlauf der Anteil der in Teilzeit erbrachten Stunden am Gesamtarbeitsvolumen. Zeitgleich geht die durchschnittliche Anzahl der Arbeitsstunden pro Erwerbstätigem seit Jahren zurück.
Fürth. Das Arbeitsvolumen, also die von allen Erwerbstätigen geleisteten Arbeitsstunden, nimmt im Jahr 2024 in Bayern im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent zu. Nach den Ergebnissen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ ist die Anzahl der realisierten Arbeitsstunden damit stärker gewachsen als im bundesweiten Durchschnitt, für den sich ein Rückgang um 0,1 Prozent ergibt. Insgesamt haben Erwerbstätige in Bayern 10,5 Mrd. Arbeitsstunden geleistet, womit der Höchststand aus dem Jahr 2019 vor der Corona-Pandemie in Höhe von 10,6 Mrd. Stunden noch nicht wieder ganz erreicht wird.
Seit 2008 ist die Zahl der bayerischen Erwerbstätigen von 6,7 Millionen auf 7,9 Millionen im Jahr 2024 gestiegen. Zugleich sinkt jedoch in den letzten Jahren die durchschnittliche Anzahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen auf zuletzt 1 329 Stunden im Jahr 2024 oder durchschnittlich 25,6 Stunden pro Woche. Das sind 0,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Damit ist die Jahresarbeitszeit pro Person weiterhin rückläufig. Grund hierfür ist vor allem die zunehmende Bedeutung von Teilzeitarbeit.
Steigende Zahl der Erwerbstätigen in Voll- und Teilzeit
Eine differenzierte Betrachtung von Voll- und Teilzeiterwerbstätigen nach Geschlecht auf Basis des Mikrozensus zeigt folgendes Ergebnis: Von 2008 bis 2024 ist laut Mikrozensus die Zahl der Erwerbstätigen in Teilzeit gestiegen: bei den Männern auf 458 000 (+80 Prozent), bei den Frauen auf 1,7 Millionen (+ 30 Prozent).
Die in Teilzeit geleisteten Arbeitsstunden machen im Jahr 2024 rund 18 Prozent des Arbeitsvolumens aus, knapp fünf Prozentpunkte mehr als im Jahr 2008. Die Summe der normalerweise pro Woche geleisteten Arbeitsstunden ist bei den vollzeiterwerbstätigen Männern seit 2008 um 0,4 Prozent, bei den Frauen um sechs Prozent gestiegen. Deutlich stärker nehmen die in Teilzeit gearbeiteten Stunden zu: Seit 2008 haben sich die Arbeitsstunden in Teilzeit bei den Männern von im Schnitt 4,1 Millionen auf 8,6 Millionen mehr als verdoppelt. Die Teilzeitstunden der weiblichen Erwerbstätigen haben sich im gleichen Zeitraum von 23 Millionen Stunden auf 35 Millionen Stunden um rund 50 Prozent erhöht. Während also im Jahr 2008 die in teilzeit-erwerbstätigen Frauen noch eine 18-Stunden-Woche gearbeitet haben, liegen die Wochenstunden im Jahr 2024 bei 20,5. Bei den Männern in Teilzeitarbeit haben sich die Wochenstunden von 16 auf 19 Stunden erhöht.
Insgesamt steigt somit die Arbeitsmarktbeteiligung in Bayern seit 2008 besonders stark durch die Zunahme der Teilzeiterwerbstätigen an, die anteilig immer mehr zum Arbeitsvolumen beitragen. Gründe für diese Entwicklung können u.a. die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Altersteilzeit, flexiblere Arbeitsmodelle sowie geteilte Rollen im Haushalt sein.
Hinweise:
Aufgrund der Unterschiede in Zielsetzung und Methodik unterscheiden sich die im Mikrozensus ermittelten Erwerbstätigen von denen der Erwerbstätigenrechnung. Detaillierte Informationen finden Sie hier: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/Methoden/Erlaeuterungen/erlaeuterungen-etr-zum-mz.html
