Pressemitteilung
Fürth, den 28. Mai 2025
Zwei Drittel der Mütter in Partnerschaften finanzieren den Großteil ihres Lebensunterhalts selbst
15-Jahres-Vergleich zeigt: Mütter stehen finanziell zunehmend „auf eigenen Beinen“. Eigene Erwerbstätigkeit und Elterngeld gewinnen zur Deckung des Lebensunterhalts an Bedeutung
Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamts für Statistik mitteilt, finanzieren 66 Prozent der Mütter in Partnerschaften im Jahr 2024 überwiegend ihren Lebensunterhalt durch die eigene Erwerbstätigkeit. Bei Vätern in Partnerschaften trifft das auf 93 Prozent zu. Im 15-Jahres-Vergleich sind Mütter heute finanziell unabhängiger. Im Jahr 2009 bestritten 55 Prozent der Mütter überwiegend ihren Lebensunterhalt durch die eigene Erwerbstätigkeit, also im Vergleich zum letzten Jahr elf Prozentpunkte weniger. 21 Prozent der Mütter sind im Jahr 2024 auf die Einkünfte von Eltern, Partner oder Angehörigen angewiesen. Das sind 16 Prozentpunkte weniger als noch im Jahr 2009.
Fürth. Aktuelle Mikrozensus-Ergebnisse aus dem Jahr 2024 zeigen, dass 93 Prozent der Väter und 66 Prozent der Mütter in Paarbeziehungen ihren überwiegenden Lebensunterhalt aus der eigenen Erwerbstätigkeit bestreiten. Insgesamt werden 1,1 Millionen Paare mit Müttern und Vätern ab 20 Jahren mit minderjährigen Kindern betrachtet. Dabei ist jede fünfte Mutter (21 Prozent) auf die Einkünfte des Partners, der eigenen Eltern oder anderer Angehöriger angewiesen. Acht Prozent beziehen die überwiegenden Mittel für den Lebensunterhalt aus Elterngeldzahlungen.
Ein 15-Jahres-Vergleich zeigt, dass Mütter finanziell zunehmend auf eigenen Beinen stehen: Die Bedeutung der eigenen Erwerbstätigkeit für den Lebensunterhalt von Müttern hat seit 2009 um elf Prozentpunkte zugenommen, während die Abhängigkeit vom Einkommen der Partner oder Angehörigen um 16 Prozentpunkte abgenommen hat. Das Elterngeld spielt für Mütter im Jahr 2024 eine wichtigere Rolle als noch vor 15 Jahren (+ vier Prozentpunkte). Im Vergleich bleibt es bei den Vätern hinsichtlich des Lebensunterhalts im Zeitverlauf nahezu unverändert: bereits 2009 bestritten 93 Prozent der Väter in Partnerschaften den Lebensunterhalt aus der eigenen Erwerbstätigkeit.
Finanzielle Unabhängigkeit der Mütter steigt mit zunehmendem Alter der Kinder
Je älter die Kinder, desto unabhängiger sind Mütter von Elterngeldzahlungen und dem Einkommen Angehöriger. Während Mütter mit Kindern unter sechs Jahren zu 53 Prozent ihren Lebensunterhalt überwiegend aus eigener Erwerbstätigkeit bestreiten, erhöht sich dieser Anteil bei Grundschulkindern zwischen sechs und elf Jahren bereits auf 75 Prozent und mit einem Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren auf 79 Prozent. Wenn die Kinder älter werden, steigt auch die Vollzeitquote von abhängig beschäftigten Müttern in Partnerschaften an.
Mit Kindern unter sechs Jahren bestreiten 25 Prozent der Mütter in Partnerschaften im Jahr 2024 ihren Lebensunterhalt überwiegend durch das Einkommen Angehöriger, 16 Prozent leben überwiegend von Elterngeld. Mit zunehmendem Alter der Kinder nimmt die Bedeutung des Einkommens des Partners oder Angehöriger sowie des Elterngeldes zur Deckung des Lebensunterhalts von Müttern ab.
Bei Vätern ist dies nicht zu beobachten: Der überwiegende Lebensunterhalt wird von über 90 Prozent der Väter in Partnerschaften unabhängig vom Alter des jüngsten Kindes aus der eigenen Erwerbstätigkeit bestritten.
Hinweise:
In der Auswertung wurden Mütter und Väter ab 20 Jahren berücksichtigt, die innerhalb eines Haushalts in einer gemischtgeschlechtlichen Ehe oder Partnerschaft leben. Zudem wurden nur Mütter und Väter berücksichtigt, deren jüngstes Kind minderjährig ist.
Die dargestellten Ergebnisse stammen aus dem Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Deutschland, die (mit wenigen Ausnahmen) seit 1957 jährlich durchgeführt wird. In dieser Zeit gab es mehrere methodische und konzeptionelle Veränderungen, die die zeitliche Vergleichbarkeit einschränken. Langfristige Trends können dennoch erkannt werden. Weitere Hinweise zu Zeitreiheneffekten im Mikrozensus sind hier zu finden: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Migration-Integration/Methoden/Erlauterungen/mikrozensus.html
Die Ergebnisse des Mikrozensus wurden ab dem Berichtsjahr 2021 auf einen neuen Hochrechnungsrahmen umgestellt. Grundlage hierfür sind die aktuellen Eckzahlen der laufenden Bevölkerungsfortschreibung, die auf den Daten des Zensus 2022 (Stichtag 15. Mai 2022) basieren.
Weitere Informationen: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Methoden/mikrozensus-2020.html

